LE-Nightflight
14. Bundesweites Jazznachwuchsfestival Leipzig

Am Ende eines vielseitigen Jazz-Abends lud die Hallenser Familie Lemme in das ,:Zentralcafé’ ein. Zur Band gehören die Saxophonistin Ulrike Lemme, ihre Brüder Matthias und Holger an Gitarre und Bass sowie der Schlagzeuger Knut Scheller. Hoffentlich hatte die Jazzpolizei gegen Mitternacht schon Feierabend. Sonst hätte das wohl eine Anzeige gegeben. Die Mitstreiter des ,:Zentralcafé’ spielen nach eigenen Aussagen nämlich ohne Dienstausweis. Sie sind auch „keine Sachverständigen akademischen Schwermuts und amtlicher Spielkultur“ dafür bliesen sie noch mal frische Luft in die Tonne und brachten die Zuschauer zu später Stunde ordentlich zum Zappeln. Gleich der erste Titel groovte, ging so richtig los und hatte Kraft. „Futzi“ hieß der spektakuläre Einstieg. Mit Stücken wie „Planquadrat“, „Kabeljau“, „Sportsoldatinnen“ bewiesen sie Phantasie und Humor nicht nur bezüglich der Namensgebung sondern auch bei den kompositorischen Ideen und der Interpretation. Mit Spielfreude schufen sie anspruchsvolle und ebenso partytaugliche Unterhaltungsmusik. Das Saxophone gab starke Hooks vor. Das hatte Swing und Funk, das groovte und drückte. Zum Schluss wurden sie noch ihre Hommage an einen ganz lieben, coolen Typen los, an die „Fettbacke“, an den neun Monate alten Neffen, an den Sohne des Bruders Holger. Und bei dieser Ansage sah man keine Fettbacke aber mindesten drei mal zwei Grinsbacken. Tolle Familie!

pepe
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